MuCell-Technologie: Spannungsfreie Bauteile mit hoher Verzugsreduktionen

"Die MuCell-Technologie liefert extrem feinzellige Schaumzellen mit Durchmessern zwischen 5 und 50 μm. Mit der MuCell-Technologie können Formteile mit hoher Steifigkeit und geringem Verzug gefertigt werden."
Hauptsächlich in der Automobilindustrie und der Elektroindustrie werden Formteile mit diesem Verfahren gefertigt.

Die MuCell-Technologie ist ein physikalisches Verfahren zum Schäumen von Thermoplasten. Als Schäummittel dient Stickstoff, der in den überkritischen Zustand versetzt werden. So lassen sie sich ebenso genau dosieren wie Flüssigkeiten, gleichmäßig verteilen und in der Schmelze lösen. Durch den Druckabfall beim Einspritzen in das Werkzeug entstehen winzige Gasbläschen, die in der Abkühlphase weiter wachsen und dadurch die Schwindung des Teils kompensieren.

Durch das Verfahren fließt die Kunststoffschmelze besser in die Werkzeugform, so dass sich selbst filigrane Formteile mit Wanddicken von weniger als 1 mm herstellen lassen. Dadurch kann je nach Anwendung zwischen sechs und 30 Prozent an Gewicht eingespart werden. Im günstigsten Fall können sogar bis maximal 40 Prozent eingespart werden. Auch der Einspritzdruck lässt sich durch die vergleichsweise niedrige Viskosität bei gleicher Massetemperatur reduzieren. Die benötigte Schließkraft kann sogar um bis zu 60 Prozent sinken. Der im Spritzgussteil wirkende Gasdruck des Treibmittels übernimmt auch die Funktion des Nachdrucks. Dadurch verkürzt sich die Zykluszeit signifikant.

Für viele Anwendungen können mit diesem physikalischen Schäumverfahren sehr spannungsfreie Bauteile mit sehr hohen Verzugsreduktionen erzielt werden. Dies macht das Verfahren so interessant für technische und glasfaserverstärkte Anwendungen. Mit der MuCell-Technologie kann jeder Thermoplast aufgeschäumt werden. Das Verfahren ist universell einsetzbar und hat ein hohes Innovationspotenzial - besonders für Formteile in der Automobilindustrie und der Elektroindustrie.
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